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SL I review - Live Eclipse

2006 erschien bereits die Kassetten-Edition des Debütwerkes dieser griechischen Ein-Mann-Band, und zwar über Saturnine Society. Gute zwei Jahre später veröffentlichte das chinesische Label diese Musik erneut, allerdings im CD-Format, wie sie mir nun vorliegt.

Schon die Tape-Version war gut hergerichtet, doch die CD-Fassung übertrifft dies noch einmal spielend. Abgesehen von dem aus einem dicken, rauen Karton bestehendem Digi-Pack - das für Temple Of Torturous anscheinend repräsentativ steht - imponiert vor allem die optische Komponente. Mit dem Cover der Kassette hat diese wunderschöne Bleistiftzeichnung bei Weitem nichts mehr gemein. Auf gelbem Untergrund wurde eine bizarr anmutende, endzeitliche Landschaft mit feinen Strichen ins Leben gerufen, welche sowohl auf der Außen- als auch Innenseite prangt. Für mich persönlich wäre dies allein schon fast ein Kaufgrund gewesen.

Musikalisch gibt es nicht gerade wenig zu berichten, da Spectral Lore zumindest ein wenig Eigenständigkeit zuzuschreiben ist. Ein guter, aber gleichzeitig auch weniger positiver Aspekt ist die Abwechslung, die dieses Album bereit hält. Positiv ist daran natürlich, dass man sich an „I“ nicht so schnell satt hört. Der negative Aspekt begründet sich nur in der Ungleichförmigkeit. Der Stil der Aufnahme unterscheidet sich von Titel zu Titel. Zwar ist der gewisse Gesamtklang - zum Glück - immer identisch, nur vor allem das - leider mechanische - Schlagzeug präsentiert sich oft sehr differenziert voneinander. Treibt einem das erste Lied in Ansätzen noch unweigerlich das Wort „Kakophonie“ ins Hirn, sucht man das Schlagzeug beim fünften Titel fast vergeblich mit der akustischen Lupe. Das ist insgesamt und glücklicherweise gar nicht so wild, da das Album im Gesamten einen recht experimentellen, ja unkonventionellen Charakter vorweist und das Album so dennoch irgendwie rund erscheinen lässt.

Die Stimmung lässt sich nicht wirklich auf ein Attribut festsetzen. Von romantischen, bis mystisch klingenden über zerstörerische bis hin zu erdrückenden Gefühlslagen deckt „I“ fast alles ab. Die hundertprozentige Einheitlichkeit lässt der Grieche so wie gesagt etwas vermissen, aber insgesamt ist das noch alles im Rahmen der Erträglichkeit und unterhält so natürlich mit Abwechslumsreichtum.
Sehr gut gefallen mir die eingesetzten Synthesizer, die über die bekannten Strickmuster hinaus gehen und sehr viel der dichten Atmosphäre ausmachen, die „I“ an vielen Stellen offenbart.
Am Ende angekommen kann ich Spectral Lore und sein ambientstarkes Black-Metal-Debütalbum nur empfehlen. Es wird nicht jedem gefallen, soviel ist klar. Bringt also etwas Offenheit gegenüber musikalischer Synthetik mit, dann kann euch „I“ bestimmt sehr angenehme Stunden bescheren.

 

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